Den passenden Tierschutz-Hund aussuchen
Unser Motto: Adopt don´t shop
– Einen Tierschutzhund zu adoptieren ist eine Lebensaufgabe –
Wir, die Streunerfreunde Lugoj Romaina vermitteln nicht direkt Hunde aus dem Shelter, unsere Schützlinge sind erst einmal in der Obhut von Cristian, unser Mann vor Ort.
In diesem Beitrag möchten wir euch aufzeigen was alles zu beachten ist, wenn ihr euch für einen Hund aus dem Tierschutz entscheiden solltet.
Im Vorfeld solltest du diese Fragen durchgehen und mit „Ja“ beantworten können, bevor du einen Hund aufnimmst:
→ Kannst du deinen Tagesablauf auf die Betreuung eines Hundes umstellen?
→ Passt ein Hund in dein Umfeld? (Partner, Kinder, andere Haustiere)
→ Hast du ausreichend Zeit für die Betreuung eines Hundes?
→ Darfst du einen Hund in deiner Wohnung halten? Ist Deine Wohnung artgerecht?
→ Kannst du den Hund mit auf die Arbeit nehmen?
→ Hast du genug Erspartes oder monatliches Budget zur Verfügung, um einen Hund halten zu können? Die Schutzgebühr in unsere m Verein für einen Hund aus dem Tierschutz beträgt 350 € incl. MwSt. Kannst du die Kosten für die Ausstattung (Körbchen, Leine etc.), und für die laufenden Kosten wie Futter, Hundetrainer, Tierarztkosten aufbringen?
→ Hast du eine Notfallbetreuung für deinen Hund, falls du krankwerden solltest?
→ Kannst du deine Bedürfnisse auf eine Haltung eines Hundes abstimmen? (Freunde treffen, feiern gehen, routinierter Tagesablauf, Urlaub)
Wenn du alle Fragen mit – „JA“ beantworten konntest geht es nun weiter mit den Fragen zur Auswahl des richtigen Hundes für dich:
→ Möchtest du einen Welpen, einen jüngeren oder schon etwas älteren Hund?
→ Welche Schulterhöhe sollte dein Hund haben? Welches Körpergewicht?
→ Möchtest du eher einen Rüden oder eine Hündin?
→ Was erwartest du von deinem zukünftigen Hund?
→ Wie wünschst du dir das Zusammenleben mit einem Hund?
→ Welche Eigenschaften soll der Hund mitbringen? Welche nicht?
Unser Ziel ist es nicht massenhaft Hunde zu vermitteln, dennoch hat jeder Hund, wenn seine Zeit gekommen ist, eine Familie verdient.
Vorbereitungen für den Einzug:
Wenn du dich für einen Hund entschieden hast, geht es an deine Vorbereitung für seinen Einzug in seinem neuen Zuhause.
Du musst auf alle Fälle deine Wohnung Hundesicher machen. Kabel, die herum liegen, müssen gesichert werden. Gegenstände, die ein Hund in den Mund nehmen könnte, müssen so verstaut werden, dass er nicht rankommt. Wenn du wertvolle Gegenstände hast, solltest du diese auch lieber in Sicherheit bringen.
Du kannst dir vorab überlegen, ob du „Kindergitter“ an Türen wie z. B. an der Küche anbringst. Du kannst so den Hund separieren.
Du solltest überlegen, an welchen Platz sich dein Hund tagsüber zurückziehen kann und wo er nachts seinen Schlafplatz bekommt. Das sollte schon vorhanden sein, wenn dein Hund einzieht.
Bei unsicheren und ängstlichen Hunden bietet es sich an, einen Sicherheitsort zu konditionieren, auch bei Haushalten in denen Kindern leben. Es ist ein Ort, an dem der Hund sich zurückziehen kann und nicht gestört wird. Bei Interesse frag bei uns nach, dies muss trainiert werden.
Bei Hunden, die einige Zeit auf der Straße verbracht haben, ängstlich oder unsicher sind, ist es notwendig sie ab der Übergabe mit einem Sicherheitsgeschirr zu sichern. Sie können sich erschrecken, wollen flüchten und verfallen dann ganz schnell in ihren Urinstinkt. Dies gilt zur vorübergehenden Sicherheit und heißt nicht, dass du für immer mit deinem Hund und Sicherheitsgeschirr vor die Türe musst.
Diese Sachen solltest du im Vorfeld auch besorgen:
→ Leinen in unterschiedlichen Längen (2 Meter und 10 Meter)
→ Halsband +Brustgeschirr (wenn dir die Maße bekannt sind)
→ Körbchen, Box für Sicherheitsort
→ Fressnapf, Trinknapf
→ Futter, Kausachen, Leckerchen
→ Spielsachen für Spaß, Training und Beschäftigung
→ Maulkorb (Maulkorbtraining)
Ganz schön viel was man bedenken und berücksichtigen muss, oder?
Aber gemeinsam in unseren Gesprächen arbeiten wir alles Schritt für Schritt ab.
Wenn ihr gemeinsam weniger Stress bei der Eingewöhnung habt, kannst du dich voll und ganz auf dich und den Hund konzentrieren.
Eingewöhnung – Lass dein neues Familienmitglied ankommen:
Jetzt kann dein Liebling einziehen! Du solltest dir erst ein mal 2-3 Wochen Urlaub nehmen, um genügend Zeit für ihn zu haben.
Nun ist erst ein mal viel Ruhe angesagt. Dein Hund muss sich nun an seine neue Unterkunft und dich gewöhnen. Bitte verzichte darauf, dass alle neugierigen Familienmitglieder zu Besuch kommen, die unbedingt den Vierbeiner kennen lernen wollen. Dies wäre unnötiger Stress. Es ist jetzt sehr wichtig, dass dein Hund lernt, dass er dir immer zu 100 % vertrauen kann. Dein Hund sollte das Tempo beim Vertrauenstraining bestimmen. Bei dem einen geht es schneller, bei dem anderen geht es langsamer. Dein Hund wird sich von Zeit zu Zeit öffnen und lässt seinen Charakterzügen freien Lauf. Bedränge ihn nicht mit z. B zu vielen Anforderungen oder Körperkontakt. Lass den Hund auf dich zukommen.
Am Anfang empfiehlt sich auch eine Hausleine, für das Training daheim. Ihr solltet nun einen routinierten Tagesablauf schaffen. Gleiche Fütterungszeiten und tägliches Gassi gehen zur gleichen Uhrzeit.
Ein Tierschutzhund bleibt ein Überraschungspaket. Wir können aus Erfahrung sagen, dass einige Fellnasen die im Shelter eher ruhig und zurückhaltend waren, mit der Zeit zu Energiebündel wurden, aber auch umgekehrt. Mit deiner Adoption veränderst du für deinen Hund sein komplettes Leben.
Du wirst sein Held!
Wir begleiten euch, solange es nötig ist, vor allem, solange ihr uns braucht. Zusammen finden wir immer eine Lösung, denn wir wissen in welcher Verantwortung wir stehen.